Ziege „Micha“ kam gut an
Über 1500 Besucher kamen in die erste Ibbenbürener Bibelausstellung
Ibbenbüren. Einen erfolgreichen Abschluss feierten die Veranstalter der Ausstellung „Expedition Bibel“ in der kath. Familienbildungsstätte bbenbüren. 1512 Menschen hätten die Ausstellung in den vergangenen zwei Wochen besucht, gab Wolfgang Flohre, Leiter der Bildungsstätte, am Sonntag, 28. Oktober, bekannt.
Anhand von Postkarten, die jeder Besucher mit nachhause bekam und den Teilnehmerlisten der Schulen, ließe sich die Zahl so genau bestimmen. „Ich bin sehr glücklich, aber auch sehr kaputt“, sagte Flohre. Den Verantwortlichen kommt es nicht so genau auf die Besucherzahlen an, es ginge um den „Samen, der gelegt worden ist. Die Menschen haben angefangen, sich wieder neu mit der Bibel zu beschäftigen“, ergänzt Flohre.
Gemeinsam mit einem Team aus 15 ehrenamtlichen Helfern hatte die Familienbildungsstätte Führungen für Schulklassen, Gruppen und Privatpersonen organisiert. „Eine positive Resonanz“, so der Fabi-Leiter, „das hatte ich so nicht erwartet, schließlich sind wir mit dem Konzept ins kalte Wasser gesprungen.“ Die Besucher wurden nicht nur auf Schautafeln informiert: Anfassen, Probieren, Riechen und Miterleben von biblischen Geschichten, Speisen, Kleidung aus der Zeit gehörten zu der Ausstellung.
Besonders gut an kam bei den Kindern die Handpuppe „Ziege Micha“, geführt von Theologiestudentin Anna-Lena Himstedt, die im Erzählzelt biblische Geschichten vorgetragen hatte. Beliebt waren auch das Buffet aus Leckereien wie vor 2000 Jahren im Heiligen Land, sowie die Führungen. Wolfgang Flohre kann sich eine Neuauflage der Ausstellung, die von der Diözese Linz aus Österreich zur Verfügung gestellt wurde, gut vorstellen: „Die Bibel ist nicht einfach nur ein altes Buch. Hier in Ibbenbüren ist sie in den vergangenen zwei Wochen mit all ihren wichtigen Botschaften von Gottes Liebe ganz konkret zum Leben erwacht.“
Einen Termin im Rahmen der Ausstellung gibt es noch:
Am Donnerstag, 8. November, gibt es ein Bibliodrama mit Pastoralreferent Christoph Moormann im Turmrauim der Michaelskirche Ibbenbüren.
Übrigens: Wer die Ausstellung „Expedition Bibel“ verpasst hat, kann sie in ähnlicher Form im Februar 2013 in der Berufsschule Melle, Landkreis Osnabrück, besuchen.
Besuch in der Synagoge in Osnabrück
Wir konnten am Mittwoch die Synagoge in Osnabrück besuchen.28 Personen erleben einen intertessanten Einführungsabend in das jüdische Glaubens- und Gemeindeleben. Anscahungsvoll und spannend erzählte Frau Mor, Mitglied der jüdischen Gemeinde in Os, uns über die Gemeinde und über das Leben der Gemeinde: Koscheres Essen, Liturgie, Thora, Sabbatgebote, Beerdigungsriten, Waschungen. Liberales und orthodoxes judentum trifft sich harmonisch in Osnabrück. Die Gemeinde ist auch am Sabbat immer offen für Besucher anderer Glaubensrichtugen.
Einige Eindrücke im Bild :
Vortrag Dr. Steins zu Genesis 2-3
Presseinfo:
Bericht.
Der Vortragsabend über die Schöpfungsgeschichte in der Bibel mit Prof. Dr. Steins aus Osnabrück in der Familienbildungstätte fand großes Interesse. Fast 50 Personen hatten sich eingefunden, um der interessanten Auslegung des Bibelwissenschaftlers zu lauschen. Es ist ein heikles allgegenwärtiges Phänomen, dass gerade dieser Text bei vielen Menschen hängengeblieben ist und hängenbleibt: Adam und Eva, der Apfel und die Schlange. Jeder kann diese Geschichte erzählen und verbindet etwas mit den Symbolen, führte Steins aus. Er griff dabei auf eine Fülle von Werbeanzeigen zurück, die er in den letzten Jahren gesammelt hat.
Es waren interessante Thesen: Bibel will nicht berichten, will nicht in die Naturwissenschaften eingreifen, sondern will die Erlebnisse des Volkes Israel mit seinem Gott erzählen. Nicht Geschichte, sondern Geschichten. Geschichten, die tief gehen, an die menschliche Substanz. Warum sind wir, warum leben wir?
„Gott schuf nicht den Menschen ( Adam ), wie wir immer meinen, denn der Mensch ist immer nur weiblich und männlich zu haben,“ so Steins. Anhand einer sehr wörtlichen Übersetzung zeigte er auch die Stellung der Geschlechter auf, die gleichwertig geschaffen wurden, Im Laufe der Jahrhunderte wird sowohl durch die jüdische als auch durch die christliche Traditionslehre diese Gleichberechtigung von Mann und Frau aufgehoben. Eine Entwicklung , der dringend entgegen gesteuert werden muss. Und so bekommen auch viele andere Aussagen zum Verhältnis Gott Mensch, Mensch Natur, die Geschlechterrolle, die Sünde und das ewige Leben durch die intensive fachliche Betrachtung eine andere neue Sichtweise. Nach einer Gesprächsrunde, hätten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Abends noch eine Fortsetzung gewünscht. „Vieles war mir neu und so hab ich das nie gesehen“ so eine Besucherin und ein anderer:“Ich glaube ich muss diese dramatischen Geschichten der Bibel doch mal ganz lesen“. Herr Himstedt verabschiedete Dr. Steins mit dem Dank aller Anwesenden und lud zu einem ganz kurzen Blick die Ausstellung Expedition Bibel ein, die am Sonntag offiziell um 11. Uhr eröffnet wird und „Lust auf Bibel“ machen soll.
Presseinfo Kumetat
Die Bibel hat auch humorvolle, surreale und exotische Seiten, die sich eher mit Musik als mit Worten ausdrücken lassen. Am Sonntag, 14. Oktober 18.00 Uhr findet deshalb im Blickpunkt der Christusgemeinde, Kanalstraße Ibbenbüren ein solcher Abend mit Klezmer-Musik und anderen Werken jüdischer Komponisten anlässlich der Ausstellung „Expedition Bibel“ statt. Christiane Kumetat (Violine) und Viola Mokrosch (Klavier) präsentieren mitreißende Klezmer-Musik und spielen Werke aus dem bewegenden Holocaust-Film „Schindlers Liste“ und die Komposition „Nigun“ von Ernest Bloch. Zwischendurch trägt der evangelische Theologe Prof. Dr. Reinhold Mokrosch jüdische Bibel-Anekdoten, Sinngeschichten und Humoresken vor, - um dem „Wort“ doch eine Chance zu geben, auch diese Seiten der Bibel und der Bibel-Tradition tiefer zu verstehen. Derr Unkostenbeitrag beläuft sich auf fünf Euro. Vorher besteht die Möglichkeit in der Familienbildungsstätte die Ausstellung Expedition Bibel zu besuchen. Sie ist am Sonntag bis 17.30 Uhr geöffnet.
Trio Kumetat und Eröffnung der Ausstellung
Pressebericht
Bibelausstellung –Eröffnung – Kumetat
Am Sonntag, 14. Oktober konnten Wolfgang Flohre und Hans-Jürgen Himstedt in
der Familienbildungsstätte zahlreiche
Gäste bei der Eröffnung der Ausstellung
“Expedition Bibel - mit allen Sinnen erfahren“ begrüßen.
Sie machten deutlich, dass die Bibel unseren Kulturkreis, unser Denken
und Handeln bestimmt, auch wenn man es
nicht immer vor Augen hat. Die Besucher
hatten dann die Möglichkeit sich zu
informieren und auszuprobieren: eine
Fülle von Düften, Gewürzen, und Hölzern,
sowie Bibeln aus vielen Sprachen und Jahrhunderten gehören zur Ausstellung. Besonders
für die Väter und Kinder lockten die
verschiedensten Spiele zur Bibel in der Familienbildungsstätte.
Trio Kumetat
Den Höhepunkt des ersten Tages bildete eine „Schatzkästchen
der Musik“ - wie Hans-Jürgen
Himstedt in seiner Begrüßung versprach, am Abend im Blickpunkt an der
Kanalstraße. Das Trio Kumetat hatte sich
exzellent vorbereitet und wartete mit einem hochwertigen Programm auf. So stellten Christiane Kumetat (Violine) und
Viola Mokrosch (Klavier und Gesang) in ersten Teil des Abends musikalische Stücke aus der
Kelmzer-Musik vor: eingängige, volkstümliche Musik der jiddischen Gemeinden in
Osteuropa. Da jubelte die Violine und freudig stimmt das Klavier ein. Reinhold Mokrosch führte die Zuhörer in diese
Musikrichtung ein, die sich im Laufe der Jahrhunderte von lauter Trommel und Posaunenmusik
zu der Form mit Violine und Klavier entwickelte, da die Stadträte die laute
Musik in den jüdischen Vierteln
verboten. Weiterhin trug er mit Witz und
Charme Anekdoten über Rebbe Elimelech vor, die die Zuhörer schmunzeln ließen. Viola Mokrosch sang dazu passend die Lieder
zum Rebbe mit viel Elan und Ausdruck.
Jiddisches Musikleben pur. Geschickt leitete R. Mokrosch von den Midrasch, den Rabbinischen
Auslegungen zur Bibel (besonders die Geschichten von Adam und Eva und Kain und Abel) zu den Chassidischen Gedanken von Martin Buber über. Die Musik
wurde langsamer und trauriger, das Gefühl angesprochen. Besonderen Ernst verbreitete der zweite Teil der Veranstaltung: Die Musik zum
Film „Schindlers Liste“ von John
Williams und die schon 1923 entstandene
Komposition von Ernest Bloch „Nigun“ aus
Baalshem ließen das Grauen des Holocaust
deutlich werden. Schrill, anklagend und schluchzend die Violine, laute und wummernd das Klavier. Manchen Zuhörern lief eine Gänsehaut über den
Rücken. Jüdische Geschichte, die
Geschichte des Menschen, die Geschichte der Bibel und des Volkes Gottes ging
nicht nur über die Erfassung des Gehörs, sondern sprach das Herz an, wie
Himstedt in seinem Dank formulierte. Viele der Gäste des Abends suchten noch das Gespräch untereinander,
um das Gehörte und Erlebte zu
verarbeiten.
Die Bibelausstellung ist in dieser und der nächsten Woche (bis
28.10.) geöffnet: Täglich von 10.30 –
12.30, von 14.30 – 17.30 und von 19.00-21.00 Uhr.
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